Chronik des Schützengaues 1922 - 1987

Die Geburtsstunde des Schützengaues 11 Erding schlug am 22. Dezember 1922 im Gasthaus Adlberger in Altenerding, wo 10 Schützengesellschaften bei der Gründungsversammlung anwesend waren. Der 2. Vorstand des Bayerischen Schützenverbandes Herr Melchior, führte ein ausführliches Referat, über Ziel und Zweck eines Gau-Zusammenschlusses.

Nach eingehender Aussprache, beschloß man sofort Neuwahlen durchzuführen, nach deren Ergebnis wurden folgende Schützen ins "erste" Gauschützenmeisteramt berufen:

1. Gauschützenmeister Martin Boos, Altenerding
2. Gauschützenmeister Wilhelm Schönberger, Erding
1. Kassier Hans Pointner, Altenerding
1. Schriftführer Martin Obermaier, Altenerding
2. Kassier Peter Preis, Altenerding
2. Schriftführer Seidl, Finsing
Revisoren Seibold, Strogn - Hainzl, Oberneuching 

1923 fand bereits das erste Gauschießen statt.

1925 beträchtliche Münz- und Talerspenden, ermöglichten die Anschaffung einer neuen Gaukönigskette. Angefertigt wurde sie in der Werkstatt des Münchner Hofjuweliers Heinloth - 1. Vorsitzender des Bayerischen Schützenverbandes. Heinloth stiftete auch das Mittelstück zur Kette.

1926 erster Schützenkönig wurde Martin Boos jun. Altenerding.

1926 dem Gau waren 18 Gesellschaften mit 449 Schützen und

1930 26 Gesellschaften mit 676 Schützen gemeldet.

1931 1. Gauschützenmeister Martin Boos, trat aus Altersgründen zurück. Seine Nachfolge trat Wilhelm Schönberger, Erding an.

1933 die massive Aufforderung der Reichssportbehörde, alle Schützenvereine müssen sich einem Schützenverband anschließen, wurden dem Gau bzw. Unterbezirk 11, 48 Gesellschaften mit 1033 Mitglieder gemeldet. In den Jahren bis 1939 beteiligten sich die Schützenvereine des Gaues sehr aktiv an den Oktoberfest-Schützenzügen, Landesschießen, auch die Bayernabende wurden gerne besucht. Von 1933 bis 1939 wurden 8 Fahnenweihen gefeiert. Der Kriegsausbruch 1939 machte dem Schützenleben ein Ende, der Schießbetrieb ruhte bis ins Nachkriegsjahr 1950.

1951 Die Wiedergründung des Schützengaues vollzog sich am 26. August 1951 im Gasthof Mayrwirt in Erding. 34 Schützenmeister waren mit ihren alten und jungen Schützenkameraden gekommen, um den Schützengau wieder entstehen zu lassen. Mit Gauschützenmeister Wilhelm Schönberger, Gaukassier Franz Xaver Groschberger und Gauschriftführer Josef Hochholzer aus der Vorkriegs-Ära hatte man einen guten Grundstock für einen Neubeginn. Die Neuwahlen waren dann nur noch Formsache, sie wurden alle in ihren Ämtern bestätigt. 1951 beim Oberbayerischen Bundesschießen in Murnau, wurde Valy Zeiler Erding, Bezirksschützenkönig.

1953 der Gau Erding ist Veranstalter des 3. Oberbayerischen Bundesschießen.

1954 das erste Nachkriegs-Gauschießen, in der Folge das 17. wurde abgehalten. Ludwig Forstpointner, Kehr (2. Gauschützenmeister) wird Gauschützenkönig.

1957 der Gau wird (intern) in 15 Sektionen eingeteilt (1978 reduziert auf 11). Grund: bessere Koordinierung der Gauarbeit. Als letzter Mann der ersten Stunde, ist Sektionsschützenmeister Ludwig Gumberger - Sektion Gaden, noch im Amt.

1960 der Gau zählt 60 Gesellschaften mit 2248 Mitglieder.

1962 das 10. Oberbayerische Bundesschießen findet in Erding statt.

1965 Gauschützenmeister Wilhelm Schönberger tritt nach 28 Amtsjahren zurück. Sein Nachfolger wird sein bisheriger Vertreter, Adolf Käser Erding.

1966 wieder Gauschützenmeisterwechsel. Johann Erhard, Erding löst Adolf Käser ab.

1968 in Saarbrücken, wird Gerhard Stärk Grünbach, Deutscher Jugendmeister im Luftgewehr.

1969 im Alter von 79 Jahren verstarb unser - Ehrengauschützenmeister - Wilhelm Schönberger. 32 Fahnenabordnungen "seines Gaues" gaben ihm das letzte Geleit.

1970 waren im Gau Erding 75 Vereine mit 3027 Schützen gemeldet.

1971 Rücktritt von Johann Erhard, zum neuen 1. Gauschützenmeister wird Kaspar Wiest Eitting gewählt.

1972 der Schützengau feiert sein 50 jähriges Bestehen.

1977 Ernennung von Elfriede Waldherr Eicherloh zur Gaudamenleiterin. Sie ist damit eine der ersten im Schützenbezirk Oberbayern.

1981 der neue Oberbayerische Bezirkskönig heißt Erich Schrödl aus Berglern.

  1. September 1982 Der Schützengau Erding feiert sein 60 jähriges Gründungsfest, verbunden mit einer Gaufahnenweihe. 120 Schützenvereine nahmen daran teil. Die Gau-Patenschaft übernahm unser Nachbargau Wasserburg-Haag.

1983 1. Gauschützenmeister Kaspar Wiest gibt aus Altersgründen sein Amt ab. Von den Schützenmeistern wird er zum "Ehren-Gauschützenmeister" ernannt. Franz Burgholzer Altenerding, setzt sich bei den Neuwahlen als sein Nachfolger durch. Beim Bezirksschießen in Bernried wird Georg Daschinger Fraunberg, neuer Oberbayerischer Bezirksschützenkönig, der "dritte" in der Gaugeschichte.

1984 in Hochbrück erringt Wasti Bauer Niedergeislbach die Deutsche Juniorenmeisterschaft im Luftgewehr. Am 4.11.84 verschied völlig unerwartet, unser Ehren-Gauschützenmeister Kaspar Wiest Eitting. Der Bezirk Oberbayern, die Nachbargaue mit ihren Fahnenabordnungen sowie "seine Gaufahne" und an die 50 Fahnenabordnungen seines Heimatgaues gaben Kaspar Wiest das letzte Geleit.

49 Fahnenweihen wurden im Schützengau Erding im Zeitraum 1953 - 86 gefeiert, nicht erfaßt wurden die zahlreichen Jubiläums- und Gründungsfeste im Gau.

Der Mitgliederstand im Schützengau Erding zum 31.12.1986

Schützenklasse 4425 davon 1030 Damen
Schülerklasse 148
Jugendklasse 497
Juniorenklasse 531
Gesamt 5601 insg. unter 25 Jhr 1981 4. Platz im Bezirk Oberbayern 

Zum Chronikabschluß: Zum ersten Male nach dem Krieg konnte man bei den Neuwahlen in der Gauversammlung vom 21. Febr. und bei den Nachwahlen am 10. April kein komplettes "Gauschützenmeisteramt" auf die Beine stellen. Dem Chronikenschreiber liegt es fern, hier jemanden die Schuldzuweisung zu geben, sondern spricht nur die Hoffnung aus, daß in Zukunft in unserem Schützengau Erding, die sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten erhalten bleiben, das "Walte Gott"!

Georg Schneider